Anerkennung Region LH München
für die Reichhaltigkeit trotz Modularität
Beurteilung der Jury
Für die gesellschaftlich akute Aufgabe des Schulbaus erscheint der Modulbau eine sinnvolle Bauweise zu sein. Viele Nutzungen wiederholen sich im Raumprogramm und eine kurze Bauzeit ist realistisch, wodurch eine Reduzierung der Baukosten erreicht werden kann.
Die Grundschule in der Gustl-Bayrhammer-Straße zeichnet sich dadurch aus, dass sie über die wirtschaftlichen Vorteile der Modulbauweise hinaus eine ansprechende architektonische Qualität erreicht. Die Atmosphäre in den Klassenräumen ist durch die warme und angenehme Haptik der Holzoberflächen geprägt. Außerdem erhalten die Klassenräume durch das Tonnengewölbe eine sinnlich erfahrbare Identität, die das übliche Problem der Monotonie der Modulbauweise gut kompensiert.
Gut umgesetzt ist auch das pädagogische Konzept des «Münchner Lernhauses». Die Unterrichtsräume sowie die weiteren Räume um den zentralen Gemeinschaftsbereich lassen sich je nach Bedarf gruppieren. Dabei entsteht eine Schullandschaft mit maximaler Flexibilität.
Aufgrund vermutlicher Kosteneinsparung konnten leider nicht alle Aufenthaltsbereiche ansprechend ausgeführt werden. Auch die städtebauliche Setzung der Sporthalle in Bezug auf den Schulbau wirkt nicht ganz durchdacht. Es entstehen unproportionierte Außenräume mit wenig Aufenthaltsqualität.
Insgesamt ist das Projekt aber ein gelungenes Beispiel, um aufzuzeigen, wie man im Rahmen der inzwischen weit verbreiteten Modulbauweise identitätsstiftende und architektonisch ansprechende Räume erzeugen kann.
Guobin Shen