Ein zweihundert Meter langer, mit achtzehn Metern Breite zugleich relativ schmaler, monolithischer Baukörper aus Sichtbeton birgt das neue Dokumentations- und Informationszentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Das zweigeschossige, funktional stringent gegliederte Haus liegt wie eine dynamisch gestreckte, begehbare Skulptur inmitten des Heidewaldes am Rande des ehemaligen Konzentrationslagers. Seine außergewöhnliche Kubatur, die radikale Beschränkung auf wenige, monochrome Materialien, der Verzicht auf besondere Detailausbildungen sowie die physische Präsenz der großen Form mit minimalistischen Einschnitten und Öffnungen verdichten sich zu einer kraftvollen, aussagestarken Architektur. Am authentischen Ort verdeutlicht sie selbstbewusst, aber unaufdringlich die Funktion und Bedeutung einer neuen, an internationalen Standards orientierten Form der Dokumentation und Erforschung der Verbrechen des Nationalsozialismus und gibt ihr einen der Komplexität der Aufgabe angemessenen Ausdruck.