Das Stadtmuseum Neuruppin – zwei Wohnhäuser aus den 1790er-Jahren – wurde mit einem bemerkenswerten neuen Seitenflügel versehen. Methodisch ist er durch das Einschneiden in die historische Dachfläche als Anbau signalisiert. Streng proportionierte Fassaden, durch Ziegelflächen und Pfeiler gegliedert, fügen den Bau so ins Raster der 1787 entstandenen Planstadt Neuruppin ein. Fokus der Aussichten ist der 1735 nach Plänen Knobelsdorffs entstandene Rundtempel im Amaltheagarten jenseits der Stadtmauer. Der neue Terrassengarten leitet zu diesem über. Damit wird die Brücke gespannt zwischen der mittelalterlichen Stadt, der Residenz und der Planstadt des 18. Jahrhunderts. Die Jury verleiht die Auszeichnung für eine Architektur, die nicht nur Hülle, sondern Teil der Botschaften des Stadtmuseums ist.