© Stefan Müller

Prager Häuser

Prager Straße 11, 13, 15, 17, 19, 53117 Bonn

© Stefan Müller

Prager Häuser

Preisträger Architekturpreis Bonn - Rhein - Sieg 2023 Anerkennung
Projekt
Prager Häuser
Architekt
Uwe Schröder Architekt
Bauherr
MIWO Gesellschaft mbH & Co. KG

Der Bonner Stadtteil Auerberg ist geprägt von zweifelhaftem Städtebau, wenig gelungenen, großformatigen Architekturen auf der einen und unterschiedlichen Einfamilienhäusern auf der anderen Seite. In dieser Umgebung und vis-à-vis einiger älterer Projekte des Büros stehen die fünf Reihenhäuser sehr selbstbewusst. Die starke Architektur bedient sich traditioneller und einfacher Elemente: Verputzte Fassaden in strahlendem Rot werden gekontert durch helle Holzbauteile für Pergolen, Carports, Rankgerüste und Klappläden. Die sandbraun verputzten Staffelgeschosse variieren ihren baurechtlich notwendigen Rücksprung von Haus zu Haus, sodass jedem Gebäude eine private Dachterrasse zugeordnet werden konnte.

Während die beiden äußeren Bauten dieser kleinen Zeile über einen Zugang verfügen, der in der mittigen Erschließungsachse angeordnet ist, betritt man die drei mittigen Gebäude direkt über die Küche. Durch die Zweifarbigkeit und die tradierten architektonischen Elemente wie Gesims, Klappläden, handwerklich gefertigte Vordächer und teils mit Wein bewachsenen Rankhilfen wecken die Reihenhäuser Erinnerung an anderswo Gesehenes. Die dem Haus vorgelagerten Pergolen können sowohl als Erweiterung der Häuser, etwa mit Tisch und Stühlen, genutzt werden oder als Fahrrad- oder Autostellplatz. Das einzelne Haus ist als Teil einer Zeile gedacht und ausgeführt, diese steht wiederum in einem gedanklichen Kontinuum zur Stadt an diesem Ort. Durch die Addition vieler Elemente entsteht hier etwas, das größer ist als die reine Summe seiner Teile.