Christian Richters

Preisträger Der Hugo-Häring-Landespreis 2018
Preisträger Hugo-Häring-Auszeichnung Mannheim 2017

Kreativwirtschaftszentrum

Mannheim

Christian Richters

Kreativwirtschaftszentrum

Mannheim
Projekt
Kreativwirtschaftszentrum
Architekt
hartwig schneider architekten Gabriele SchneiderHartwig Schneider
Bauherr
Stadt Mannheim

Mit dem Kreativwirtschaftszentrum C-HUB wird die Entwicklung neuer, Impuls gebender, markanter Kulturbausteine im Jungbusch unmittelbar am Kanal weitergeführt. Die zwei vollständig getrennten Gebäude entwickeln insbesondere über die Materialität des durchgefärbten Betons und den Erhalt der historischen Ziegelfassaden eine starke Ensemblebildung und fügen sich im Sinne der ehemaligen, vorgefundenen Industriearchitekturen aufgrund ihrer Robustheit und Skulpturalität hervorragend in die ehemalige Hafenlandschaft ein. Das neu geschaffene Gegenüber von Neubau und Bestand stärkt durch seine Selbstverständlichkeit das historische Umfeld und verleiht ihm eine neue, besondere Identität. Die durch den gemeinsamen Hofbereich geschaffene offene Kommunikationszone stellt mit ihrer Durchlässigkeit zum ehemaligen Hafen die Beziehung zwischen Wasser und Quartier her und schafft so einen besonderen Ort von hoher Atmosphäre. Insgesamt dient die rohe und stringente Gestaltung als hervorragende Plattform für die kreative Bespielung. Die klare Grundrissorganisation lässt eine hohe Flexibilität in der Nutzung entstehen und schafft vielfältige Raumbeziehungen, Durchblicke und Lufträume. Durch die sinnlich haptische Materialanmutung und die sorgfältige Proportionierung der Bauteile entsteht ein zeitloses wie charakterstarkes Gebäude bei hervorragender Konstruktions- und Ausführungsqualität.

Preisträger

Der Hugo-Häring-Landespreis 2018

Weiterbauen ist ein Thema in der Architektur und im Städtebau, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Exemplarisch für diesen Ansatz ist das Kreativwirtschaftszentrum in Mannheim. An der Hafenstraße direkt an einem Verbindungskanal zwischen Rhein und Neckar gelegen, reagiert es auf die alten Speichergebäude seiner Umgebung mit einer robusten, im wörtlichen wie übertragenen Sinn „starken“ Architektur, die ihre Entstehungszeit klar in der Gegenwart hat und zugleich den Schulterschluss mit den Industrieveteranen sucht. Verwandtschaftliche Beziehungen stiftet zum einen das Material: Durchgefärbter ziegelroter Ortbeton und die horizontale Brettschalung korrespondieren mit dem Mauerwerk der Nachbarbauten. Formale Bezüge schafft zum anderen der flache Giebel des Bürobaus, der die leichten Dachneigungen des Bestands aufgreift, während die denkmalgeschützten Giebelwände einer ehemaligen Lagerhalle und ebenfalls roter Sichtbeton den Galerieneubau umhüllen. Als auszeichnungswürdig bewertet die Jury daneben die flexible, für vielfältige Nutzungen taugliche Skelettstruktur der Gebäude.

Hervorzuheben sind neben den architektonischen auch die städtebaulichen Vorzüge des Entwurfs: Er übernimmt die durchlässige Gliederung der Hafenstraße, indem er zwischen den beiden Häusern einen Platz ausbildet, der sich als Steg übers Wasser fortsetzt. Mit Gastronomie, Werkstätten, Läden und Kunstgalerie hat sich das Neubau-Ensemble bereits als Treffpunkt für den lange Zeit vernachlässigten Stadtteil Jungbusch bewährt und zu dessen Aufwertung beigetragen. Das Kreativwirtschaftszentrum macht Stadt – vorbildlich!

Preisträger

Hugo-Häring-Auszeichnung Mannheim 2017